Warum wahre Geschichten überzeugender sind

Geschichten werden uns als Kinder erzählt. Wenn wir alt sind, erzählen wir unseren Enkelkinder wiederum Geschichten. Hier daher eine Story aus meinem Berufsleben:

 

Folgen Sie mir kurz ins Jahr 2009. Wir stehen in einem Archiv voller Interviews und nur wenige Sonnenstrahlen erreichen das einzige Fenster. Sie sehen mich auf einem Schreibtisch sitzen. Es sieht aus wie eine normale Alltagsszene. Ich schreibe etwas am Computer. Bücher, Kassetten – für Jüngere, das waren Tonbänder – und sonstige Dinge liegen auf dem Schreibtisch herum. Aber irgendetwas irritiert Sie dabei. Es ist mein erstaunter Blick, der nicht in diese Szene passen will. Aber was war passiert? An diesem einen Tag suchte ich für ein Stadttheater ein Interview mit einem Kaufmann aus den 1920iger Jahren. Also wurde eine Suche nach Kaufleuten gestartet. Ich erhielt eine Liste von Menschen. Ein Name stach dabei sofort heraus. Egger. Ich fand in diesem unscheinbaren Moment tatsächlich ein Interview von meinem Opa aus dem Jahre 1987. Er war damals bereits seit fünf Jahren tot. Und plötzlich durfte ich wieder seine Stimme hören. Eine Achterbahn der Gefühle, wie Sie sich jetzt vorstellen können. An jenem Tag wurde mir wieder einmal klar, wie mächtig Erinnerungen sind. Glauben Sie mir diese Geschichte? Können Sie. Sie ist wahr. Echt. Eine Story. War das jetzt schon Storytelling?

 

Story-Telling ist mehr als eine Methode

Storytelling als Methode kam in mein Leben, als ein Unternehmen zu mir sagte, dass das mit den Jubiläen – bin History Marketer, Sie wissen schon 50 oder 100 Jahre Jubiläen, jedoch gab es bei mir keine Rabattangebote für Werbemaßnahmen, sondern echte Stories  – schon interessant sei, aber sein Unternehmen ist erst sechs Jahre alt und er hätte ja noch keine Geschichte zu erzählen. Ich sagte darauf, dass jede Story einzigartig ist. Und so fing ich mich mit Storytelling an zu beschäftigen. Dabei begleitet mich das Geschichten erzählen bereits viele Jahre in der Form der Oral History, der mündlich erzählten Lebensgeschichten. Storytelling. Ein Wort. Sehr gehypt. Agenturen und Trainer verwenden das Wort in verschiedenen Arten und Ausprägungen. Oft verwendet. Noch öfter jedoch missverstanden. Was steckt dahinter? Storytelling meint nichts anderes, als das Erzählen von Geschichten für Kommunikations- und Marketingzwecke. Inhalte werden in Geschichten gesteckt. Klingt einfach, ist aber eine hohe Kunst. Dahinter stecken viele Ideen, Konzeptionierungen, Strategien und Umsetzungsarbeiten. Was ist aber nun mit unserer eigenen Geschichte? Unserer Story? Sie hat niemand erfunden. Sie ist echt. Authentisch. Sie ist die Summe unsere Entscheidungen.

 

Gauben Sie an sich – Geschichten wirken

Ich glaube daran, dass wir alle in unserem Leben spannende Stories erlebt haben, die uns von anderen unterscheiden. Die uns einzigartig machen und die in Vorstellungen und im Verkauf beim anderen ankommen und Emotionen auslösen. Was meine ich damit? Ein Beispiel. Sie kennen sicherlich Menschen, die gut reden können und eine Ausstrahlung haben. Die den Raum betreten und man hört ihnen gerne zu. Warum? Charme? Eine göttliche Gabe? Nein. Sie können meist sehr gut Geschichten erzählen. Keine Märchen, sondern sie sprechen über Erlebnisse, Ihre Vorhaben oder umgekehrt über ihre Niederlagen und die finsteren Zeiten in ihrem Leben. Sie wirken authentisch. Und sie glauben an sich. Wer gute Geschichten erzählen kann, hat ein gutes Selbstvertrauen. Und wir alle können gute Geschichten erzählen.

Ich durfte von Menschen lernen, die geerdet sind. Die Niederlagen erlebten, Risiken eingehen, die Mut beweisen. Sie haben alle einen unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Sie leben sprichwörtlich ihre Geschichte und können daher mit einer gewissen Selbstverständlichkeit über ihr Leben sprechen, weil Sie es reflektiert haben. Die Kraft, wenn Sie an sich glauben und dies mit echten erlebten Geschichten verbinden, ist mächtig. Die Macht ist stark in dir, würde Yoda sagen. Suchen Sie Geschichten in ihrem Leben. Sie werden sehen, sie kommen von ganz allein und sie sind vermutlich schon da.

 

Warum Geschichten im HR-Kontext wichtig sind

Human. Menschen. People. Es geht immer um Menschen. Jeder hat seine Geschichten. Seinen Rucksack und seine Erfahrungen. Gerade im Recruiting sind diese Geschichten so wichtig, um mehr voneinander zu erfahren. Geschichten sind zudem in der Personalentwicklung zum Wissenstransfer unabdingbar, um Zusammenhänge besser zu versehen. Sie sind in Präsentationen im Onboarding oder auch im Offboarding von Vorteil. Gerade Geschäftsführer:innen, die als Leader agieren, nutzen Storys, damit Ihnen Menschen folgen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Was gibt es besseres?

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